Plancius, Crew, Programm
Es war meine erste Expeditionsfahrt überhaupt und sie hinterliess tiefe Spuren in mir. Dies betraf nicht nur die perfekte Organisation an Bord, die abwechslungsreiche Verpflegung, das zwanglose Miteinander von Crew und Reisenden, sondern auch das Tourprogramm selbst, welches nur von den Wetterverhältnissen bestimmt wurde. Das machte die Reise so spannend, da die Natur entschied, was sie vorführen wollte.
Magische Momente
Auf meiner Reise gab es einige ganz besondere Augenblicke, die mich jedes Mal aufs Neue verzauberten. Da war der Papageitaucher, der ganz nah an meinem Zodiak vorbei schwamm, als ich den Hafen von Longyearbyen verliess; die Rufe der Sterntaucher; die Eiskante des Brasvellbreen, welche in der untergehenden Sonne für wenige Minuten silbern glänzte; die Bartrobbe, die sich kurz vor Mitternacht in einem Meer voll pinkfarbener Eisschollen treiben liess und dabei eine rostbraune Färbung annahm; die unfassbaren Dimensionen des Eispanzers auf Kvitoya mit seinen langen Eisrinnen, an dessen Ufer die Eisbären so winzig erschienen; die kleinen schwarzen Schnecken, die mit ihren Schwimmfortsätzen sich tanzend im Meer fortbewegten; die unendlichen Weiten des Packeises mit der plötzlich eintretenden „blauen Stunde“; die Reliktbukta mit ihren zart rosa Kieselsteinen; die winzigen bereits herbstlich gefärbten Pflanzen der Tundra, die dem rauen Klima trotzten; die jagenden Küstenseeschwalben, die sich in die Brandung stürzten und die weissen Brustflossenunterseiten der Buckelwale, die sich kurz vor ihrem Luftzügen nahe der Wasseroberfläche zeigten.
Fazit
Die Aufzählung liesse sich noch lange fortsetzten. Meine Sinne jedenfalls waren immer hellwach, um nichts zu verpassen. Und es hat sich gelohnt. Diesen kleinen Ausschnitt Natur zu erleben, war eine Bereicherung, die ich nicht missen möchte und sie lehrte mich vor allem eines: Demut.
Unter folgendem Link sind nun die Ereignisse der einzelnen Expeditionstage einsehbar und bieten eine Ergänzung zu meinen Reiseeindrücken.