Name: Antarktischer Seebär (Arctocephalus gazella) (auch antarktische Pelzrobbe)
Länge: 2 Meter
Gewicht: 90-215 kg; die Männchen sind größer als die Weibchen
Verbreitungsgebiet: Antarktische Seebären sind weit über den südlichen Ozean nahe der antarktischen Konvergenz verbreitet. Ein Großteil der Gesamtpopulation pflanzt sich auf Südgeorgien fort, sie haben aber auch auf anderen subantarktischen Inseln Kolonien.
Bestand: Nicht gefährdet
Ernährung: Krill, Tintenfische, Fische, Pinguine
Erscheinungsbild: Seebären sind normalerweise braun gefärbt, wobei hellere Braun- und Grautöne Jungtieren und Weibchen vorbehalten sind. Sie gehören zur Familie der „Otariidae“ oder auch „Ohrenrobben“ und haben demnach sichtbare Ohren.
Wie ernähren sich antarktische Seebären?
Krill steht für 95% der Ernährung von antarktischen Seebären, und sie fressen etwa eine Tonne Krill pro Jahr. Ihr tiefster Tauchgang wurde mit 180 Metern gemessen und dauerte 10 Minuten an. Ein durchschnittlicher Tauchgang dauert allerdings etwa 4 Minuten und geht 30 Meter in die Tiefe.
Sind Seebären sozial?
Antarktische Seebären sind außerhalb der Paarungszeit generell alleine unterwegs. Dennoch können sie sich im Herbst und frühen Winter in gewaltiger Anzahl in der Nähe guter Nahrungsgründe auf Stränden versammeln.
Wie schnell bewegen sich antarktische Seebären?
Sie können bis zu 20 km/h an Land erreichen. Wenn sie schwimmen, können sie deutlich schneller sein.
Wie pflanzen sich antarktische Seebären fort?
Die Paarungszeit beginnt im späten Oktober und hält bis Ende Dezember an. Männchen kämpfen in dieser Zeit miteinander, um einen Harem von etwa 20 Weibchen zu etablieren (in Ausnahmefällen kann ein Harem aus bis zu 100 Weibchen bestehen). Die Kämpfe können extrem aggressiv sein, und führen manchmal zum Tode. Wenn die Männchen einen Harem etabliert haben, werden sie ihn stetig verteidigen und bleiben bis zu zwei Monate an Land ohne zu fressen.
Wenn die Weibchen an Land kommen, sind sie bereits trächtig von der vorherigen Paarungssaison und gebären ihre Jungen im November oder Dezember. Eine Woche nach der Geburt findet bereits die nächste Paarung statt.
Die Jungtiere werden etwa 4 Monate von ihren Müttern gestillt. Sobald sie gelernt haben zu schwimmen, bleiben sie gewöhnlich mehrere Jahre auf hoher See bis sie geschlechtsreif sind. Jetzt kommen sie während der Paarungszeit erstmals wieder an Land.
Wie lange leben antarktische Seebären?
Männliche Tiere werden in der Regel etwa 15 Jahre alt, während Weibchen im Durchschnitt 25 Jahre alt werden.
Wie viele antarktische Seebären gibt es heutzutage?
Es gibt nur sehr ungenaue Schätzungen der Bestände weil die Seebären einen Großteil ihrer Zeit auf hoher See verbringen. Die Bestandsannahmen liegen zwischen 2.000.000 und 4.000.000.
Haben antarktische Seebären natürliche Feinde?
Sie werden von Haien und Schwertwalen gejagt, den Jungtieren können auch Seeleoparden gefährlich werden.
7 interessante Fakten über antarktische Seebären
- Antarktische Seebären haben ihren wissenschaftlichen Namen gazella vom deutschen Schiff SMS Gazelle erhalten, welches als erstes Robben von den Kerguelen Inseln mitgebracht hat.
- Im Gegensatz zu anderen Robben, haben Seebären sichtbare Ohren. Sie sind die einzigen Ohrenrobben, die in der Antarktis leben.
- Das Gebiet, in der antarktische Seebären leben, wird auch „Antarktische Konvergenz“ genannt – die Zone, in der sich die kalten Wasser der Antarktis mit den warmen Gewässern des Nordens vermischen. Diese Gegend ist besonders reich an Krill – der Hauptnahrungsgrundlage für eine Vielzahl mariner Organismen.
- Die Population von antarktischen Seebären auf Südgeorgien ist die dichteste bekannte Ansammlung eines marinen Lebewesens an Land.
- Antarktische Seebären sind eine von 9 Spezies von Seebären auf der Welt. Sie wurden auf Grund ihres Pelzes beinahe bis zur Ausrottung bejagt (deswegen auch ihr Name „Pelzrobbe“). Die Beinahe-Ausrottung der Bartenwale half später wahrscheinlich dabei, dass sich die Bestände der antarktischen Pelzrobbe wieder erholten, weil die Konkurrenz auf der Jagd nach Krill dadurch massiv reduziert wurde.
- Seebären sind ein Beispiel für Robben, die an Land laufen können, weil sie ihre Hinterflossen nach vorne drehen können um sie als „Füße“ zu nutzen.
- Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es auf Grund extensiver Jagd nur noch wenige hundert antarktische Seebären auf Südgeorgien. Inzwischen gibt es hier wieder mehrere hunderttausend (wenn nicht millionen) Seebären während der Paarungszeit.