Name: Nördlicher See-Elefant (Mirounga angustirostris), Südlicher See-Elefant (Mirounga leonine)
Länge: Bis 6,2 Meter
Gewicht: Bis 4.000 kg
Lebensraum: Nördlicher See-Elefant: Westküste Nordamerikas, verschiedene Hochsee-Inseln; Südlicher See-Elefant: Antarktische und subantarktische Gewässer
Bestand: Nicht gefährdet
Ernährung: Tintenfische, Fische, Haie, Rochen, Seekatzen, Weichtiere, Krebstiere, Krill, Algen
Erscheinungsbild: Schwarz oder rotbraun
Wie jagen See-Elefanten?
Nördliche See-Elefanten sind nachtaktive Jäger, die zwischen 300 und 800 Meter tief tauchen. Männliche Tiere tendieren dazu, entlang des Ozeanschelfes zu jagen, während die Weibchen sich eher im offenen Ozean aufhalten. Sie haben keine Echoortung und benutzen für die Jagd sowohl ihre Sehkraft (erleichtert durch die teilweise selbstleuchtende Natur ihrer Beute) als auch ihre Schnurrhaare um nahe Bewegungen im Wasser zu fühlen. Männchen nutzen jährlich die selben Jagdgründe während Weibchen diese variieren.
Südliche See-Elefanten tauchen in Tiefen von 400-1000 Meter für jeweils ca. 20 Minuten. Der tiefste bestätigte Tauchgang war allerdings über 2.100 Meter tief. Um derart lange Unterwasser zu bleiben, müssen sie vor dem Tauchgang ausatmen um der Taucherkrankheit zu entgehen. Auf diese Art entgehen sie dem negativen Effekt, den der Wasserdruck auf die Gase in ihrem Körper hätte. Um allerdings genügend Sauerstoff zur Verfügung zu haben, speichern See-Elefanten diesen in ihren enormen Mengen Hämoglobin im Blut, aber auch in ihren Muskeln. Die Robben haben die doppelte Menge an Blut eines vergleichbaren Landsäugetiers und zudem hat das Blut einen 50% höheren Hämoglobin-Gehalt.
Zudem verlangsamen sie beim Tauchen ihren Herzschlag von 50-120 Schlägen auf 5-15, und ihr Blutfluss ist auf die wichtigsten Organe beschränkt um Sauerstoff zu sparen.
Sind See-Elefanten sozial?
Männchen kämpfen um die Herrschaft über einen Harem, während sie an Land sind; sie kämpfen dabei konstant um ihren Platz zu erhalten. Sie müssen mehrere Monate an Land bleiben um ihr Territorium zu verteidigen, können in dieser Zeit also nicht jagen.
Kämpfende Männchen nutzen sowohl ihr Gewicht als auch ihre Zähne gegeneinander. Todesfälle sind selten, aber die Kämpfe können ernsthafte Schäden verursachen.
Auf hoher See sind See-Elefanten alleine unterwegs.
Wie schnell können sich See-Elefanten bewegen?
An Land können sie sich mit maximal 5 km/h bewegen. Während sie schwimmen, erreichen sie 5 – 10 km/h.
Paarung von See-Elefanten
Weibliche See-Elefanten werden bereits mit 3 Jahren geschlechtsreif; Männchen werden mit 6 Jahren geschlechtsreif, sind aber normalerweise nicht in der Lage einen eigenen Harem zu leiten bevor sie 9 Jahre alt sind.
See-Elefanten-Bullen kommen im Dezember in den Paarungsrevieren an und kämpfen untereinander bis Ende Januar um die Vorherrschaft an den Stränden. Sobald die Weibchen ankommen, etablieren sie je nach sozialem Rang einen Harem von 30-100 Weibchen.
Männchen, die in den Auswahl-Kämpfen nicht erfolgreich waren, warten am Rande der Kolonie, und versuchen sich immer wieder heimlich an einzelne Weibchen zur Paarung heranzuschleichen, bevor der dominante Bulle des Harems sie verjagen kann. Die Männchen mit dem höchsten sozialen Status können bis zu 500 Nachkommen in ihrem Leben zeugen.
Die Weibchen erreichen die Strände bereits trächtig von der vorherigen Paarungssaison. Die Jungen werden etwa 5 Tage nach ihrer Ankunft geboren. Sie wiegen etwa 32 kg bei der Geburt und werden 26 Tage gestillt.
Die Fortpflanzung passiert in den letzten Tagen der Stillzeit.
Die Robbenjungen werden abrupt entwöhnt, wenn die Mütter sich wieder auf die hohe See aufmachen. Sie wiegen jetzt bereits etwa 120 kg also ein Vierfaches ihres Geburtsgewichts. Ein Drittel dieses Gewichts werden sie in den nächsten 8 Wochen verlieren, in denen sie alleine zurückbleiben und Schwimmen lernen.
Wie lange leben See-Elefanten?
Weibliche See-Elefanten werden etwa 20-25 Jahre alt, während Männchen etwa 15 Jahre werden.
Wie viele See-Elefanten gibt es heutzutage?
Einstmals bis nahe an ihre Ausrottung bejagt, sind die Bestände dank internationalen Schutzes wieder auf etwa 910.000 Tiere angewachsen. Dies teilt sich wie folgt auf: Nördlicher See-Elefant: 170.000
- Südlicher See-Elefant: 740.000
Haben See-Elefanten natürlich Feinde?
Jungtiere können Haien, Seeleoparden und Seebären zum Opfer fallen. Schwertwale erbeuten sowohl erwachsene als auch junge See-Elefanten.
7 erleuchtende Fakten über See-Elefanten
- Der nördliche See-Elefant ist das einzige Säugetier der Welt von dem wir wissen, dass es zweimal pro Jahr eine Migration vollführt.
- Sie können bis zu 33.800 km in einem Jahr wandern, dies entspricht der längsten Migration eines Säugetiers.
- See-Elefanten haben ihren Namen auf Grund ihrer auffälligen Nase erhalten, die an einen Elefantenrüssel erinnert. Der Rüssel dient zweierlei: Männchen erzeugen damit ein lautes Raunen um andere Männchen zu vertreiben. Beide Geschlechter nutzen den Rüssel um Feuchtigkeit beim Ausatmen zu resorbieren – dies ist während des Fastens in der Paarungszeit wichtig.
- See-Elefanten und Mönchsrobben sind die einzigen Robben, die sich häuten – sie verlieren dabei die Außenschicht ihres Fells. Sie müssen genau wie Menschen ihre Haut austauschen. Dies allerdings in einem kontinuierlichen Prozess wie wir Menschen zu tun, bedürfte einer immens hohen Blutzirkulation in Richtung Haut. Dies würde bedeuten, dass die Robben ihr Blut außerhalb ihrer Fettschicht entlang leiten müssten, wodurch ihr Blut rapide herunter gekühlt würde. Deswegen häuten sich sich die Robben einmal pro Jahr an Land.
- Männchen bilden einen Schutzschild aus Keratin auf ihrem Pelz im Brustbereich, um diesen für Kämpfe mit anderen Männchen besonders zu schützen.
- See-Elefanten verbringen beinahe 90% ihrer Lebenszeit im Wasser. Im Gegensatz zu ihren großen Kolonien an Land sind sie im Wasser Einzelgänger.
- Männchen wiegen bis zu 10x soviel wie Weibchen. Dies ist das größte geschlechtsspezifische Ungleichgewicht aller Säugetiere.