Datum: |
12.06.2019 |
Position: |
79°51.9’N - 010°38.9’E |
Wind: |
4 |
Wetter: |
bedeckt |
Lufttemperatur: |
+2 |
Die ersten neugierigen Gesichter waren schon früh in den Außenbereichen zu entdecken, die Landschaft genießend oder auf der Suche nach spannenden Begegnungen mit der einzigartigen Tierwelt. Nach unserer Ankunft in der Bucht des 14. Juli bereitete das Expeditionsteam die Anlandung vor. Die Gäste wurden am Vormittag in 2 Gruppen aufgeteilt, der erste Teil durfte das 1. Mal auf arktisches Land gehen, außerhalb des sicheren Umfeldes von Longyearbyen, und der zweite Teil startete mit einer Zodiactour in den Tag. Jede Gruppe durfte Ihre Aktivität in vollen Zügen genießen und danach wurden die Gruppen gewechselt. Jeder bekam die Möglichkeit, das Kliff und die Bucht aus unterschiedlicher Perspektive zu betrachten.
Der Landungsbereich war geprägt durch einen Steilhang voller Moose, die in verschiedenen Farben die Variation der Natur zur Schau stellten. Oberhalb des Hanges machte sich eine Kolonie von Dreizehenmöwen unmissverständlich bemerkbar. Die Möwen brüten in den schützenden Steilhängen und es war ein stetiger An- und Abflug zu beobachten. Unterhalb des Hanges genossen einige Spitzbergen-Rentiere ein gemütliches spätes Frühstück und schlenderten gemütlich am Hang entlang. Das Spitzbergen-Rentier ist eine Unterart, die es nur auf Spitzbergen gibt und deutlich kleiner ist, als die Arten, die man aus Finnland kennt.
Auch für Botaniker gab es Spannendes zu sehen. Die Moose zeigten sich vielfältig und die Flechten waren in prächtigen orangenen Tönen im unteren Bereich auf den Steinen zu betrachten und oberhalb des Vogelfelsen sah man großflächige Bartflechten. Aber damit nicht genug, durften wir auch einige Blüten der kargen arktischen Pflanzenwelt betrachten und konnten u.a. prächtige Pinktöne des roten Steinbreches genießen. Ein Polarfuchs machte sich wohl über den Steilhang auf den Weg die Gäste zu begrüßen, doch trotz unserer Vorfreude änderte der Fuchs offensichtlich seine Meinung und konnte nur von einigen wenigen Passagieren, die gerade in den Zodiacs unterwegs waren, begutachtet werden. Der Zodiac-Trip gab aber jedem die Chance einige Papageientaucher zu betrachten, die sich ein wenig besser für uns ins Bild gesetzt haben. Eine Bartrobbe und Prachteiderenten in der Nähe der kleinen Lagune hatten mit unseren Beobachtungsversuchen auch ein wenig mehr Geduld und präsentierten sich bis auch der Letzte Sie ins Objektiv nehmen konnte oder einfach den Moment genossen hat.
Während dem stärkenden Mittagessen auf dem Schiff, brachte uns die Planciuscrew zu unserer nächsten Anlandung, Ny-London. Ny-London ist die berühmte Marmormine, die Anfang des 20. Jahrhundert unter viel Aufwand, Zeit und Geld etabliert wurde, man allerdings später überraschend feststellte das der Marmor zwar eine hohe Qualität versprach, diese Versprechen aber nicht halten konnte.
Nun sind noch Relikte und einige Hütten anzutreffen, die an diese Zeit erinnern. Wir nutzen die kleine Bucht als Start für Wanderungen. Aufgeteilt in 4 Gruppen, machen sich die Einen auf eine lange Wanderung auf und entdecken die Hügel und die darauf anzutreffende Tierwelt.
Die meisten anderen von uns machten sich in den 2 mittleren Gruppen auf den Weg. Die Erste mit Tom und Daniel starteten mit der Mine und der Geschichte über Ny-London und die zweite Gruppe, vollgepackt mit Vogelinteressierten und leidenschaftlichen Fotografen, machte sich auf die Jagd nach der Falkenraubmöwe, die nur an dieser Stelle auf dem Svalbard Archipel brütet.
Die 4. und kleinste Gruppe verbrachte einen gemütlichen Nachmittag im Bereich um die Mine, genoss die Ruhe in der kleinen Gruppe und ließen sich von Sandra mit Informationen über die Region versorgen.
Nach ca. 3 Stunden machten wir uns alle müde und zufrieden auf den Weg zurück zum Schiff. Es folgte um 18:30 Uhr das Recap und unser Expeditionsleiter Michael kündigte uns an das wir uns in der Nacht auf den Weg zur Packeisgrenze Richtung Norden machen und wir ab morgen früh jedes Augenpaar auf dem Schiff gebrauchen können um Eisbären oder vielleicht auch, den in Svalbard sehr seltenen, Narwal zu entdecken.