Datum: | 04.06.2018 |
Position: | 078°13’N / 015°36’E |
Wind: | WSW 4 |
Wetter: | Bewölkt |
Lufttemperatur: | +2 |
Da vom Hamburger Flughafen wegen Stormausfalls stundenlang keine Flieger abflogen, begann für viele von uns die Reise gen Norden sehr abenteuerlich, bevor wir überhaupt ein Auge auf Spitzbergen werfen konnten. Rasante Auto- bzw. Zugfahrten brachten uns z. T. nach Kopenhagen, wo wir noch Anschlussflüge erhaschten. Es war kaum zu glauben, aber nicht nur alle 110 Passagiere sondern auch unser ganzes Gepäck trafen rechtzeitig in Longyearbyen, der nördlichsten Stadt der Welt, ein. Hier hatte der Amerikaner John Munro Longyear 1906 ein Steinkohlevorkommen erworben und nach und nach entwickelte sich die Stadt zu den 2000 ganzjährigen Einwohnern, die sie heute hat. Viel Zeit zum Erkunden blieb nicht; wir wurden auf der Plancius erwartet. Die stellvertretende Expeditionsleiterin Ali empfang uns an der Gangway und wieß uns den Weg in die Schiffssrezeption, wo die Hotelmanager Michael und Gabor freundlich und hilfreich die Zimmerschlüssel verteilten. Wer Lust hatte, nahm schon mal das Schiff unter die Lupe, aber schon bald wurden wir zur Sicherheitseinweisung in die Lounge gerufen. Der Schiffsalarm ertönte und in unseren roten Rettungswesten übten wir den Notfall – von dem natürlich keiner will, dass er eintritt. Kaum war alles wieder in den Kabinen verstaut, rief uns das Lautsprechersystem, kurz Bing-Bong genannt, dazu auf, zur Begrüßung von Kapitän Levakov wieder in die Lounge zu kommen. Nach ihm sprach unser Expeditionsleiter Michael (Misha) und stellte sein internationales Team vor. Unsere Guides wurden aus allen Himmelsrichtungen in die Arktis geweht und teilen nun ihr breites Wissen mit Neugierigen wie uns. Daraufhin fand ein gegenseitiges Kennenlernen der Passagiere beim Abendessen und weiter an der Bar statt, bevor das letzte Bing-Bong des Tages der Ausgabe der Gummistiefel galt. Auf die würden wir die Woche über nicht verzichten können. Mittlerweile herrscht hier oben das Tageslicht und wer nicht schon frühzeitig (see)hundemünde ins Bett fiel, der konnte in Gesellschaft von u.a. Eisturmvögeln, Dreizehenmöwen und Krabbentauchern die Mitternachtssonne genießen.